Mut finden!

Mut wird da geboren, wo man sich dem Unbekannten stellt.

Weil deine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern schon Dinge geschafft haben, die schwierig waren. Warum sollst du es nicht schaffen?“

Die Sätze machen dich neugierig? Dann lese oder höre dir das folgende Interview mit Jochen an. Der mutigste Mensch, den ich persönlich kenne.

Um dir das Lesen etwas angenehmer zu gestalten, haben wir den Lesefluss etwas optimiert. Die Sprecher aus dem Interview haben wir mit T = Timo spricht und J = Jochen spricht gekennzeichnet.

Audio zum Interview mit Jochen Schröder zum Thema Mut finden.

Viel Spaß beim hören oder lesen.

T: Heute ist der 17.7.2022 und ich bin hier in Gedern an einem wunderschönen sonnigen Sonntag und sitze zusammen mit Jochen. Jochen kenne ich jetzt schon ganz lange und er kennt mich schon länger als ich ihn.
Wir unterhalten uns heute über das Thema Mut und Mut finden.
Jochen hat schon einiges erlebt in seinem Leben und deswegen habe ich gedacht, er ist ein super Interviewpartner, um seine Sicht zu diesem Thema zu erzählen.

T: Jochen, was fällt dir spontan ein zum Thema Mut finden?

J: Mut finden … spontan fällt mir dazu ein … Angst überwinden und Willenskraft.

T: Okay, wie meinst du das genau?

J: Mut musst du dann finden, wenn du Ängste vor etwas hast. Wenn du etwas tun möchtest. Aufbrechen vor etwas, vor dem du Angst hast. Da musst du den Mut finden. Da spielt oft mit rein, dass du Willenskraft brauchst, um aufzustehen und das zu tun, was unangenehm ist oder vor dem du Angst hast.

T: Ja, jetzt fallen mir spontan zwei Dinge ein. Du hast schon paar Dinge gemacht, du bist schon oft aufgebrochen. Stichwort Jakobsweg oder auch Amerika-Reise was war für dich das erste Mal deinen eigenen Mut zu beweisen, Mut zu finden?

J: Das erste Mal liegt viel weiter zurück und hat eher was mit Kampfsport zu tun und Auseinandersetzung in der Schule. Sich wieder getrauen, über den Schulhof zu laufen. Vorbei an denen, die einen im Bus verprügelt haben. Dort den Mut aufzubringen, das kenne ich.

T: Gab es da eine spezielle Situation, wo du Mut gefasst und die Situation geändert hast?

J: Ja, ich habe angefangen zu trainieren und dann kam rückblickend gesehen, es war mir damals natürlich als 13-14-jähriger nicht so bewusst, kam irgendwann der Punkt, wo ich auf das, was ich bis dahin gelernt habe, vertraut habe, weil ich Selbstbewusstsein entwickelt hatte. Ich habe mir gesagt: So, jetzt gehst du da vorbei und guckst ihm in die Augen und die Körpersprache war eine andere, die Folge meines Selbstvertrauens, also meines Mutes. Ich wurde dadurch in Ruhe gelassen und es gab überhaupt keine körperliche Auseinandersetzung mehr. Ich denke, dass es ähnlich ist bei anderen Sachen. Wenn man dann Mut fast, wo man auf etwas vertraut. In sich Fähigkeiten entdeckt und entwickelt. Auf sich selbst, auf seine Willenskraft, auf Gott oder an was auch immer man glaubt. Wenn das andere unerträglicher wird, die Alternative und der Weg unerträglicher ist. Dann ist es die Option, einfach Mut zu fassen. Und einfach tun, was man tun muss. Vielleicht empfindet man es selbst zu dem Zeitpunkt nicht als mutig, sondern einfach als die einzige Möglichkeit. Und andere sehen das eher als mutig.

T: Also müssten wir erst mal grundsätzlich definieren, wenn einer mutig ist, oder? Was ist das Gegenteil von mutig? Mutlos vielleicht? Was ist für dich ein mutloser Mensch?

J: Hmm,…. Mutloser Mensch. Das will ich so gar nicht definieren, weil das eher in eine Bewertung rein geht und Mut vielleicht dann auch eher zu sehr glorifiziert wird als die einzige Lösung für bestimmte Dinge.

T: Meinst du damit, wir denken bei Mut wahrscheinlich immer an eine Heldentat, oder?

J: Ja, genau.

T: Für mich zum Beispiel fängt Mut bei kleinen Dingen an. Aus seiner Komfortzone rauszugehen, in sein Wachstum zu kommen.

J: Ich glaube, man kann es sogar ein bisschen weiter definieren. Ich glaube, dass der Mut immer da auch ist, wo es mit dem Unbekannten zu tun hat und das Unbekannte hat immer was mit einem unbekannten Ausgang von „wie kann es ausgehen“ zu tun. Es kann mit Abenteuer zu tun haben, weil natürlich niemand weiß, was dir passieren kann. Das kann mit Helden Mut oder Heldentum zu tun haben. Z. B. im Krieg, da ist alles unbekannt, da sind so viele unbekannte Dinge, die passieren können, unberechenbare Dinge. Und manche Leute verfallen der Angst, weil sie verunsichert sind. Die wissen nichts, aber malen sich Szenarien aus, was alles passieren kann und haben auch keine Fähigkeiten damit umzugehen. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen können oder haben Angst davor. Der Mut wird da geboren, wo man sich dem Unbekannten stellt. Und auf sich selbst oder auf andere Dinge einfach vertraut. Vertrauen auf das Leben, auf göttlichen Beistand, auf Mutter Natur, auf das Universum, auf was auch immer. Es gibt einen Spruch von John Wayne:

Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt!“

John Wayne

Also wenn du die Angst spürst oder fühlst und trotzdem in den Sattel steigst.

Stelle dich dem Unbekannten, verlasse deine Komfortzone!

T: Ja, das kann ich bestätigen. Würde ich auch so sehen. Was würdest du jemandem raten, der was vorhat, aber sich nicht traut und jetzt tendenziell eher mutlos ist. Wie kann er Mut entwickeln?

J: Nummer eins ist es etwas Unbekanntes? Man kann recherchieren, um was auch es geht, damit es weniger unbekannt ist. Was natürlich passieren kann, ist, wenn man recherchiert und überwiegend auf die Dinge stößt, über die negativ geredet wird. Die Dinge, die alle schieflaufen können oder die gefährlich sind. Das (die Mutlosigkeit) liegt auch dummerweise in der Natur der meisten Menschen, die sich wenig dem Unbekannten stellen, die stark in ihren Komfortzonen bleiben. Die warnen immer vor dem Unbekannten und kommen immer mit den Szenarien mit den Worst Case (die schlimmsten möglichen Szenarien), was alles passieren kann.

T: Wie geht man nun am besten vor?

J: Also das eine ist, man kann Recherche machen. Man muss bei der Recherche über das noch Unbekannte schauen. Wo hole ich mir die Infos her? Am besten holt man sich diese von Leuten, die schon mal in dieser Art, was auch immer Unbekanntes aufgebrochen sind oder das gemacht haben und nicht von denen, die es nicht gemacht haben. Denn die sind alle schon mal durchgegangen. Das andere ist, man kann auch bei sich selbst anfangen und einfach mal in sich gehen, was man im Leben schon alles geschafft hat. Welche Situationen im Leben hat man schon erfolgreich hinter sich gebracht, wo es hart für einen war? Wo ist man schon mal durchgegangen und hat es überlebt? Was hat man schon mal geschafft, ohne dass man vorher eine Ahnung davon hatte und hat es doch hingekriegt? Sich das vor Augen hält, dass man schon andere Dinge geschafft hat, die nicht leicht waren in anderen Bereichen des Lebens. So sein Selbstbewusstsein und sein Selbstvertrauen stärken, was einem dann hilft zu sagen, „Ja komm, das kriege ich auch hin!“ Dann gibt es noch eine Möglichkeit. Es ist für den ein oder anderen vielleicht ein bisschen zu abgehoben oder esoterisch aber bei mir ist es irgendwann mal selbst so gekommen. Ich habe mich selbst damit überrascht bzw. es für mich erkannt. Ich habe zwei Urgroßvater, die den zweiten Weltkrieg überlebt haben. Ich habe einen Urgroßvater, der den Ersten Weltkrieg und den zweiten Weltkrieg überlebt hat. Wir sind rein genetisch die Weiterführung von diesen Menschen, d.h. das waren Menschen, die nicht einfach nur Glück gehabt haben, sondern mussten über die Jahre des Krieges und vor allem an den Fronten, wo sie eingesetzt waren, dort mussten Sie eine extreme Willenskraft mitgebracht haben, weiter leben zu wollen und nicht aufzugeben und sich dadurch zu kämpfen. Vertrauen finden, dass selbst meine eigenen Ahnen in Ihrer DNA oder auch in ihrer energetischen Erfahrung die Willenskraft hatten und diese Energie, diese Information des Mutes, in der eigenen Linie (über die DNA in die Gene übertragen) weiter fortbesteht. Meine Ahnen haben es bisher geschafft, unter widrigsten Umständen. Ja, es waren andere Menschen und andere Zeiten, aber ich, ich bin ein Teil von dem, was meine Ahnen waren. Ich bin aus diesem „Material“ aus ihnen entstanden. Ich trage deren Energie in mir drin. Vertrauen auf sich selbst zu finden und auf seine (Familien) Linie und auf die Kraft. Weil auch deine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern auch schon Dinge geschafft haben, die schwierig waren. Warum sollst du es nicht schaffen?

T: Das klingt so ein bisschen nach dem Thema, wir kommen alle durch einen Haufen Spermien auf die Welt und du bist ein Gewinner aus mehreren Millionen? So startet doch eigentlich jeder in dieses Leben oder ist da ein Unterschied zwischen dem Thema mutig sein mutiger Mensch sein und Gewinner sein? Das ist sehr nah beieinander?

J: Was die Gesellschaft vielleicht als Gewinner definiert, dass du in dem Bereich, wo die von der Gesellschaft definierten Gewinner sind. Ob Sportler, Unternehmer oder sonst wer. Dass du da eine Menge Leute findest, welche auf sich selbst und ihre Fähigkeiten oder was auch immer trauen und aufgebrochen sind. Die bei Widerständen weiter auf sich vertraut haben, ihre Idee, Ihre Vision, ihre Fähigkeiten weiter gemacht bzw. entwickelt haben und nicht aufgegeben haben. Weiter ins Unbekannte oder ihren Ängsten, ihren Zweifeln, ihren Selbstzweifeln begegnet sind und weiter gemacht haben und nicht aufgegeben haben. Denke an Olympioniken, Leistungssportler oder Unternehmer, die supererfolgreich sind. Ich glaube, dass du in diesem Bereich eine Menge mehr Leute findest, die das Selbstbewusstsein, die Willenskraft, die Überzeugung haben, über ihre Grenzen definitiv hinaus zu gehen. Und was ist die Grenze? Hinter einer Grenze liegt immer etwas Unbekanntes. Was war hinter dem Eisernen Vorhang, was war hinter der Mauer? Dort wussten viele nicht, was komplett dahinter war, bis sie dahintergekommen sind und aufgebrochen sind. Da gab es mutige Leute, die gewillt waren, sogar ihr Leben zu riskieren. Das waren wenige. In dem Bereich erfolgreich sein oder Gewinner sein, wie es die Gesellschaft definiert, findest du eine Menge Leute, die bereit sind aufzubrechen, aus ihrer Komfortzone zu gehen und irgendeiner Art Mut zu beweisen, also auch ein bisschen zu spielen. Bei den Leistungssportlern definitiv. Die gehen immer an ihre Grenzen und drüber hinaus und vertrauen auf ihre Fähigkeiten. Vielleicht fehlt nur einfach eine Sicherung oder wie bei mir ein paar Schrauben, die locker sind ;-).

T: Jetzt sind ja nicht alle Leistungssportler, Kriegshelden oder Spitzenpolitiker. Was sind denn so mutige Menschen im Kleinen? Was fällt dir da im alltäglichen Leben manchmal so ein, wer für dich mutig ist?

J: Das sind einfach authentische Menschen. Wirklich wahrhaftig authentische Menschen, die, die zu sich stehen. Von A bis Z zu sich stehen. Die durch das Leben gehen, die sich so zeigen, wie sie wirklich sind und keine Scham und keine Angst davor haben, das zu tun und zu sagen, was sie sagen wollen.

Jochen und Sonja mit ihrem mobilen Zuhause auf 3qm.

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Die zwei waren auch schon im HR-Fernsehen zu sehen.

Im zweiten Teil des Interviews geht um Persönlichkeitsentwicklung. Du möchtest diesen nicht verpassen? Dann trage dich hier für unseren Newsletter ein und sei der Erste, der die Veröffentlichung mitbekommt.

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